Price Action

Einsteiger finden sich in der Welt des Devisenhandels nur schwer zurecht, der erste Tag beim Forex-Trading ist für viele mit Zweifeln an der eigenen Fähigkeit verbunden. Wie einen Trade starten und wann einsteigen? Erfahrene Trader mahnen nicht ohne Grund dazu, die Dinge so einfach wie möglich zu halten und sich ausschließlich auf die sogenannte “Price Action” zu konzentrieren.

Was genau ist mit Price Action gemeint?

Der aus dem Englischen kommende Begriff bedeutet frei übersetzt Kursbewegung, mit welcher beispielsweise jede Kursveränderung eines Währungspaares dargestellt wird. Ändern sich die Notierungen innerhalb kurzer Zeit erheblich, sprechen Fachleute von hoher Volatilität.

Wenn Sie diese Kursbewegung vor Beginn des Handels aufmerksam beobachten, erschließen sich bei vorhandenem Verständnis Strategien zur Vorgehensweise. Sie könnten sich, je nach Fähigkeit, entweder auf Ihre Augen oder aber auf die technische Analyse verlassen, um Widerstände, Supports oder Kanäle zu identifizieren. Beziehen Sie dazu noch die Fundamentalanalyse ein, erkennen Sie Ihre durch die Price Action gegebenen Chancen.

Alle Assets lassen sich mit Price Action handeln

Da wir Sie auf unserer Seite über das Segment Forex-Trading informieren, erklären wir Ihnen natürlich den Umgang mit Kursbewegungen ausführlich beim Devisenhandel. Des Weiteren lässt sich Price Action beim Handel mit binären Optionen, bei Aktien, Rohstoffen, Indizes und sämtlichen an der Börse gehandelten Werten nutzen. Bei jeder Anlageklasse, die Kursbewegungen ausgesetzt ist, können Sie zukünftige Tendenzen wie nachfolgend beschrieben ermitteln.

So prognostizieren Sie kommende Price Action

Sie sind bereits bei einem Broker angemeldet und haben Ihr Demokonto eingerichtet? Dann rufen Sie bitte den Chart der Handelsplattform mit Ihrem favorisierten Währungspaar auf. Stellen Sie diesen auf Candlestick-Anzeige und zunächst auf 1-Stunden-Intervall ein.

Vorher sollten Sie die Bedeutung der Kerzen einzeln und in Formation studiert haben, denn die daraus resultierende Kenntnis erlaubt Ihnen einen Blick in die nähere Zukunft. Japanische Candlesticks zeigen nämlich nicht nur den aktuellen Kurs an, ihre Gestaltung offenbart auch das momentane Marktsentiment und damit mögliche Trendwenden. Es ist ratsam, die Kerzenformationen über verschiedene Zeitintervalle zu studieren. Damit wird die langfristige Tendenz ebenso wie eine kurz bevorstehende Entwicklung deutlich.

Auf dem Chart mit 1-Stunden-Intervall ist ersichtlich, wo die Notierung am vorherigen Handelstag auf Widerstand beziehungsweise Unterstützung gestoßen ist. Die jeweiligen Kerzen sind bei Ersterem mit langen Dochten und bei Zweitem mit langen Lunten versehen. Wenn Sie die Kerzen oben und unten jeweils mit Linien verbinden, erhalten Sie einen Kanal, welcher horizontale, steigende oder fallende Ausrichtung anzeigt. Sie wissen somit über den Trend des kommenden Handelstages Bescheid, wobei allerdings aufgrund neuer Ereignisse oder Daten, jederzeit ein Ausbruch erfolgen kann.

Resistance und Support kurz erklärt

Käufer treiben den Kurs so lange in die Höhe, bis Verkäufer mit enormem Potenzial in den Markt eintreten und weiteren Anstieg verhindern. Hier sprechen Experten von einer Widerstandszone, in welcher die Bären den Bullen überlegen sind. Gleiches passiert in umgekehrter Variante am Support:

Verkäufer lassen den Kurs auf einen Tiefststand fallen, welcher potente Käufer zum Einstieg animiert. Diese unterstützen die Notierung und verhindern ein weiteres Abfallen.

Wichtig: Beide Linien sind nur so lange beständig, bis neue wirtschaftliche oder politische Informationen die Akteure zum Umdenken zwingen. Bis dahin bieten sie allerdings aufgrund möglicher Trendumkehr optimale Gelegenheiten, short oder long zu gehen.

Zum besseren Verständnis ein praktisches Beispiel:

  • Angenommen, ein Währungspaar im Aufwind trifft auf einen Widerstand.
  • Dann zeigt sich nicht selten eine Umkehrformation namens Evening Star.
  • Diese besteht aus einer starken bullischen Kerze, einem Gap und einem sogenannten Spinning Top, welchem entweder eine bärische Kerze oder noch besser, vorher ein Doji folgt.
  • Ist die darauf folgende Kerze wieder bärisch, bietet sich die eindeutige Möglichkeit für einen Short-Trade.

Sie erkennen vermutlich bereits, wie wichtig ein Studium der Kerzen für Trader ist, einen kleinen Einblick gibt Ihnen diese Webseite: http://vtadwiki.vtad.de/index.php/Candlestick-Formationen.

Die Bedeutung der Pivotpunkte

Sie haben die Höchst- und Tiefstkurse des vergangenen Tages bereits mit Linien verbunden, diese verlaufen jedoch waagrecht und geben wenig Aufschluss über den Trend. In dem Fall sollten Sie sogenannte Pivotpunkte errechnen und das funktioniert wie folgt.

Die Mitte zwischen einem Höchstkurs und dem vorhergegangenen Tiefststand ergibt den Pivot Point. Verbinden Sie viele Pivotpunkte mit einer Linie, erkennen Sie beim Über- oder Unterschreiten des Kurses bullischen respektive bärischen Trend. Die Tendenz wird umso wahrscheinlicher, je mehr sich die Notierung dem Widerstand oder der Unterstützung nähert. Absolute Sicherheit kommt jedoch erst beim Durchbrechen einer dieser Linien auf.

Wie hilfreich sind Indikatoren beim Price Action Trading?

Sie können beispielsweise den Moving Average (MA) oder Fibonacci Linien zur Bestätigung der Richtung nutzen. Diese Indikatoren sind unbestritten sehr aufschlussreich, allerdings haben sie einen gravierenden Nachteil: Sie reagieren langsam und zeigen Ihnen alle Tendenzen verspätet an. Bis der MA reagiert, haben Ihnen die Kerzen schon längst verraten, wohin die Reise geht.

Erfahrene Trader raten vom Einsatz der Indikatoren auch deswegen ab, weil ihnen die Fülle der Linien die Sicht auf das Wesentliche versperrt. Natürlich wollen wir die Leistung hervorragender Analysten, die sich derartiger Hilfsmittel bedienen, keinesfalls schmälern, aber aus unseren praktischen Erfahrungen heraus, sind Indikatoren durchaus verzichtbar, wenn ausführliche Kerzen-Kenntnisse bestehen.

Fazit

Price Action Trading offeriert für aktive Marktteilnehmer außerordentliche Chancen auf attraktive Gewinne, wenn ein gewisses Gefühl für die Kursentwicklung vorhanden ist. Dies entsteht durch gründliches Erlernen der Candlesticks sowie deren Bedeutung als Einzelkerzen und Formationen.

Mit dieser Kenntnis bleibt der Chart nicht länger ein mysteriöses Geheimnis, sondern gibt Aufschluss über das Sentiment der Akteure und bevorstehende Ereignisse. Fundamentaldaten können eine weitere Hilfe sein, aber bei diesen kommt es immer darauf an, wie der Markt sie aufnimmt. Halten Sie das Trading so einfach wie möglich, die genaue Betrachtung der Kerzen in verschiedenen Zeitintervallen erlaubt es Ihnen. Für Ihre persönliche Analyse empfehlen wir die 1-Stunden-Einstellung und für den Handel das 5-Minuten-Intervall.

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