Indikatoren im Forex Markt: Der Momentum Indikator

Das Momentum des Marktes misst die Geschwindigkeit einer Kursbewegung. Häufig kündigen sich Korrekturen oder Trendwechsel im Indikator an, bevor der Markt sie tatsächlich einleitet. Aufgrund dieses vorlaufenden Charakters wird das Momentum häufig in Verbindung mit trendfolgenden Indikatoren eingesetzt.

Für die Berechnung des Momentums haben sich unterschiedliche Methoden durchgesetzt. Die großen Gestaltungsspielräume des Analysten beim Einsatz des Indikators sind dessen Stärke und Schwäche zugleich. Zwar lässt sich der Indikator praktisch beliebig anpassen. In der Praxis fällt es aber oft schwer, Parametereinstellungen mit aussagekräftiger Wirkung zu finden.

In der einfachsten Variante wird das Momentum als Quotient aus dem aktuellen Kurs und dem Kurs von vor X Perioden berechnet. Als Perioden können Tage, Wochen, Monate oder Minuten dienen und X kann praktisch jeden beliebigen Wert annehmen. Am weitesten Verbreitet ist Momentum mit 14 Tagen Zeitspanne.

Bei X muss es sich nicht zwingend um den Schlusskurs einer bestimmten Periode handeln. Auch das Bilden eines Mittelkurses (bestehend aus Open, High, Low und Close) sowie das Heranziehen eines gleitenden Durchschnitts sind weit verbreitet.

Das Momentum ist dem Markt voraus

Im Chart kann das Momentum als Linie oder als Histogramm dargestellt werden. Die Werte werden meistens mit 100 multipliziert und dann auf einer Skala abgebildet. Feste Bereiche für die Skala gibt es nicht. Es gibt allerdings eine Nulllinie, die in der Literatur häufig auch als 100-Prozent-Linie bezeichnet wird.

Notiert das Momentum des Marktes über 100 Prozent, wird das gemeinhin als intakter Aufwärtstrend interpretiert. Umgekehrt liegt demnach bei Werten unter 100 Prozent eine Abwärtsbewegung vor. In der Literatur wird immer wieder das Erreichen von Extremwerten als Warnsignal genannt. Es existiert allerdings keine Definition dafür, was ein Extremwert im Momentumindikator ist.


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Aussagekräftiger als möglicherweise willkürlich festgelegte Extrembereiche sind Divergenzen zwischen dem Momentum und dem Markt. Eine als bearish zu interpretierende Divergenz liegt z. B. vor, wenn der Markt weiter ansteigt, das Momentum aber stagniert oder sogar rückläufig ist. Der Indikator kann durch seinen vorlaufenden Charakter in einer solchen Situation wertvolle Hinweise liefern.

Umgekehrt weist ein steigender Wert im Momentum bei gleichzeitig neuen Tiefs im Markt auf eine möglicherweise bevorstehende Bodenbildung hin. Die Aussagekraft von Divergenzen im Momentum ist (bis zu einem gewissen Grad) umso höher, je länger die Zeitspanne des Indikators ist.

Bei der Optimierung des Momentums für Handelssysteme ist die Gefahr der Überoptimierung sehr groß, weil der Indikator sehr einfach und nach Belieben verändert werden kann. Die Parametereinstellungen sollten sich an den zeitlichen Parametern anderer Indikatoren orientieren.


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