SEC, Bafin und Co.: Die Hüter der Finanzregeln

die-huter-der-finanzregeln_iconDer Finanzsektor unterliegt strengen aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen. Für Anleger ist es wichtig zu wissen, welcher Aufsicht ihr Broker unterliegt. Gerade im Retail Forex Markt sind viele Broker aktiv, die nicht unter die Aufsicht der Behörden etablierter Finanzstandorte fallen.

Broker mit Hauptsitz (nicht Zweigniederlassung) unterliegen der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Die Behörde ist dem Bundesfinanzministerium unterstellt und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main und Bonn.

Die Bafin gilt als zuverlässige Aufsichtsbehörde. Broker, die in Deutschland ihren Betrieb aufnehmen möchten, benötigen zunächst eine Erlaubnis der Bafin. Einige Forex Broker aus dem EU-Ausland führen die Bafin als Aufsichtsbehörde auf. Sie unterliegen aber nicht ihrer Aufsicht, sondern müssen sich lediglich anmelden. Ohne einen Geschäftssitz in Deutschland ist es für Anleger unerheblich, ob eine Registrierungsnummer bei der Bafin existiert.

Broker in Datenbank der Behörde überprüfen

BaFin_LogoNach Unternehmen und Finanzdienstleistern kann in der Datenbank der Bafin gesucht werden. In der Datenbank sind die Stammdaten der Unternehmen sowie die erteilten Zulassungen aufgeführt. Darüber hinaus können Anleger auslaufende Zulassungen sowie den Grund für die Beendigung sehen. Hier geht´s direkt zur Bafin Datenbank.

Die zuständige Aufsichtsbehörde in den USA trägt den Namen US Securities and Exchange Commission, kurz SEC. Deutsche Anleger haben mit der SEC selten zu tun, weil die auf dem deutschen Markt tätigen Broker in der Regel andernorts reguliert sind. Auch die SEC stellt eine Datenbank zur Verfügung, in der Nachforschungen über Broker angestellt werden können:

FCA_LogoSehr viel häufiger als mit der SEC kommen Anleger aus Deutschland mit der britischen Financial Conduct Authority in Kontakt. Die FCA beaufsichtigt Banken, Investmentfirmen, Versicherer, Broker und Berater. Sie führt ein Register über die Unternehmen ihrer Zuständigkeit. Die Datenbank der FCA ist nicht zwingend auf dem neuesten Stand. Die Behörde setzt bei der Aktualisierung der Daten auf die Unternehmen. Hier geht´s zur FCA Datenbank.

Relativ häufig treffen deutsche Anleger auch auf die zypriotische Aufsichtsbehörde CySEC. Die Behörde wurde erst im Jahr 2004 gegründet, nachdem Zypern der EZU beigetreten war. Zypern ist seit 2008 auch Mitglied der Euro-Währungsunion. In der CySEC arbeiten Prüfer, die unter von der Unternehmensberatung Price Waterhouse Coopers gestellt werden.

CySec_LogoDie CySEC wird in Fachkreisen unterschiedlich eingestuft. Kritiker verweisen unter anderen auf die bis vor wenigen Jahren herrschende Tradition Zyperns als Steueroase. Andere Stimmen verweisen auf den Einfluss der EZB beim Euro-Mitglied und darauf, dass die Behörde nicht zuletzt zur Verbesserung der Glaubwürdigkeit eingesetzt wurde. Hier finden Anleger Daten zu bei der CySec registrierten Finanzunternehmen.

Vorsicht vor Offshore-Brokern

FazitEinige Broker auf dem Privatkundenmarkt sind in Ländern angesiedelt, die alle Kriterien für die Einstufung als so genannter Offshore-Finanzplatz erfüllen. Ein ganz wesentliches Merkmal dieser Länder ist, dass ausländische Banken und Finanzdienstleister gemessen an der Wirtschaftsleistung massiv überrepräsentiert sind. Die Regulierung an diesen Finanzplätzen ist in der Regel sehr nachsichtig. Es kann keinesfalls davon ausgegangen werden, dass größere Verwerfungen oder Unstimmigkeiten bei einem Broker von der örtlichen Aufsicht bemerkt und dann auch noch kommuniziert werden.

Es ist zwar durchaus möglich, dass ein Forex Broker mit Offshore-Lizenz absolut zuverlässig, ehrlich und integer ist. Anleger wissen das aber erst mit Sicherheit, wenn auch größere Auszahlungen problemlos vorgenommen werden können – oder eben nicht. Bei der Wahl eines Brokers sollte eine zuverlässige Regulierung deshalb oberste Priorität besitzen und notwendige Bedingung sein.

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