Binäre Optionen Bonus

CySEC verbietet Bonusangebote von Brokern für binäre Optionen, Forex- und CFD-Handel

Seit dem 30. November 2016 liegt allen auf Zypern ansässigen Brokerageanbietern ein Schreiben der dortigen Finanzmarktaufsicht Cyprus Securities and Exchange Commission (CySEC) vor. Der Inhalt macht den bisherigen Spekulationen ein unerwartetes Ende, denn er unterlegt sie mit Fakten.

Allen auf der Insel etablierten Brokern ist ab sofort untersagt, Kunden mit Bonusangeboten zu werben, wenn die Auszahlung an Mindesthandelsvolumen geknüpft ist. Da alle Boni, ob sie nun zur Begrüßung oder bei der ersten Einzahlung erhältlich sind, mit derartigen Konditionen verbunden sind, dürften sie zumindest auf Zypern zeitnah der Vergangenheit angehören. Warum die Abschaffung sinnvoll ist und welche Auswirkungen das Verbot auf die von Zypern aus agierenden Broker hat, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Optimierter Anlegerschutz durch Verbot von Lockangeboten

Sie haben derartige Angebote bei Ihrer Brokersuche vermutlich auf einigen Anbieterseiten wahrgenommen: Der Broker X gibt Ihnen auf die Ersteinzahlung einen Willkommensbonus von 200 Prozent. Was sich im ersten Moment sehr ansprechend liest, wird von den meisten Brokern bewusst mit extrem hohen Umsatzanforderungen praktisch unmöglich gemacht. Sie müssen den Bonus 50 Mal oder öfter umgesetzt haben, bevor er überhaupt zur Auszahlung kommen kann. Das steht häufig in sehr kleiner Schrift unter dem Bonusangebot und wird vor Begeisterung nur selten realisiert. Problematisch sind derartige Bedingungen vor allem für Anfänger, wie folgendes Beispiel zeigt:

  • Angenommen, Sie haben bei einem Broker 100 Euro einbezahlt und darauf 200 Euro als Bonus erhalten.
  • Um die 200 Euro in die Hände zu bekommen, müssen Sie mindestens 10.000 Euro umsetzen.
  • Sehr schwer, weil gerade bei Neulingen nicht jeder Trade im grünen Bereich endet und die Verluste stets vom eingezahlten Kapital abgezogen werden.
  • Im ungünstigsten Fall muss eine weitere Einzahlung erfolgen, um die Bonusbedingungen zu erfüllen. Nur wenige Brokerageanbieter lassen Sie allein mit dem Bonus Binäroptionen oder Devisenpaare und Differenzkontrakte handeln.

Kaum ein Trader kümmert sich um die Bonusbedingungen im Detail

Für die meisten ist nur interessant, dass ein attraktives Bonusangebot beworben wird. Kaum jemand weiß, mit welchen Hindernissen die Auszahlung in der Regel erschwert wird, hier einige Beispiele:

  • Sie müssen einen Mindesthandelsumsatz erzielt haben.
  • Nicht selten ist dafür ein zeitliches Limit vorgegeben.
  • Wenn Sie das Umsatzvolumen nicht erreichen, wird der Bonus storniert.
  • Das eingezahlte Kapital kann von Einschränkungen bei der Auszahlung betroffen sein.

Die Konsequenzen aus nicht erfüllten Bonusbedingungen resultieren oft in Problemen seitens der Gewinnauszahlung. Entweder ist der Mindesthandelsumsatz noch nicht erfüllt, die Zeit dazu bereits abgelaufen oder die Erträge wurden wieder teilweise storniert. Davon betroffene Trader sind enttäuscht oder gar auf den Anbieter wütend, gleichwohl haben sie versäumt, die Bonusbedingungen zu studieren und bei Nichtgefallen von der Prämie abzusehen. Dies steht übrigens jedem Binäroptionen-Trader, CFD und Devisenhändler bei der Kontoeröffnung frei.


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Welche Folgen hat die CySEC-Entscheidung für angehende Trader?

Prinzipiell ist das Bonus-Verbot als aktiver Anlegerschutz zu bewerten. Händler brauchen sich nicht mehr um die Konditionen bei Prämienauszahlungen zu kümmern und können ihre Entscheidungen für einen Broker allein von dessen Leistungsspektrum abhängig machen. Bislang ist die CySEC die einzige Aufsichtsbehörde, die der Broker-Boni einen Riegel vorschiebt. Allerdings sind davon sehr viele Brokerageanbieter betroffen, weil Zypern in der Branche ein begehrter Standort ist.

Negative Folgen hat das Verbot für Trader keinesfalls, doch wie sieht es mit den Brokern aus?

Geschäftsmodell Bonus

Der Handel mit Binäroptionen, Devisenpaaren und Differenzkontrakten wird angesichts anhaltend niedriger Zinsen zunehmend attraktiver. Dadurch erhöht sich zwangsläufig die Zahl der Brokerageanbieter, welche ihrerseits mit lukrativen Bonusangeboten um Kunden kämpfen. Ein erheblicher Teil der Neukundenakquise beruhte bislang auf Prämienversprechen und wurde mit dem Verbot ad Absurdem geführt. Für die Broker bedeutet die Bonus-Abschaffung nicht nur Nachteile, sondern auch Chancen. Sie können ihre Geschäftsmodelle auf erstklassige Dienstleistungen zu wettbewerbsfähigen Preisen aufbauen und mit zeitgemäßer Transparenz überzeugen. Dazu zählt beispielsweise die Offerte des kostenfreien, unbegrenzt verfügbaren Demokontos.

Lernen, statt mit “geschenktem” Geld zu experimentieren

Wenn ein Broker mit vermeintlichen Geldgeschenken winkt, hat dies oft verheerende Folgen für Neulinge. Sie probieren ihre Fähigkeiten gleich mit echtem Einsatz aus, statt diese zunächst mit virtuellem Geld risikofrei zu optimieren. Hierbei könnten die Onlinebroker mit grundsätzlichen Demokonto-Angeboten erhebliches Interesse auf sich ziehen, wenn die Accounts ohne Bedingungen und unbegrenzt zur Verfügung stehen würden. Der Einstieg in den Livehandel sollte erst erfolgen, wenn genug Erfahrung im Demoaccount gesammelt wurde. Dann ist es ein von Überzeugung getragener Beginn, der Bonusangebote überflüssig macht.

Es gibt kein persönliches Bonusangebot

Sie kennen den nachfolgenden Sachverhalt vermutlich: Sie haben sich kaum bei einem Broker registriert, schon flattert ein “auf Sie zugeschnittenes und nur kurzzeitig verfügbares” Bonusangebot in Ihr E-Mail-Fach. Sie fühlen sich persönlich angesprochen und vergessen vor lauter Freude das Lesen der damit verknüpften Bedingungen. Nicht selten ruft ein Broker-Mitarbeiter gleich danach an, um Ihnen die “einmalige” Gelegenheit schmackhaft zu machen.

Nichts von alledem ist wahr, Bonusangebote gehören immer zur Verkaufsstrategie und sind niemals auf Sie alleine, sondern auf alle potenziellen Einsteiger ausgerichtet. Wenn Sie Grundkenntnisse in Word und Excel besitzen, wissen Sie wahrscheinlich, wie einfach persönlich aussehende Werbemails mit direkter Ansprache zu erstellen sind.

Neue Marketingstrategien erforderlich

Fortan müssen Broker, statt Neukunden mittels Boni zu bewerben, mit anderen Qualitäten aufwarten. Dazu gehört ein ausbaufähiges Bildungsangebot mit Seminaren und Webinaren, die Neukunden mit den Märkten ebenso vertraut machen, wie mit Handelsstrategien und Risikomanagement. Neben dem kostenfreien Demokonto gibt es noch viele Aspekte, mit denen ein Anbieter dauerhaft Trader an sich binden kann. Gebührenfreie Ein- und Auszahlungen, niedrige Spreads und optimaler Kundenservice sollen hier als Beispiele genannt werden.

CySEC schließt weitere Änderungen seitens der Regulierung nicht aus

Die Aufsicht fokussiert derzeit die aus ihrer Sicht zu hohen Hebel im Derivatehandel. Hierbei geht es der Behörde um das Risiko der Trader durch mögliche Nachschusspflichten. Es handelt sich aktuell noch um eine Empfehlung an die Broker, welche bei Derivaten den Maximalhebel auf 1:50 einstellen sollen. Insider halten eine erneute Regulierungsänderung für nicht ausgeschlossen, wenn die CySEC mit ihrem Rat auf Desinteresse stößt.


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